Op-Online.de (06.02.17) Ein „Freihafen“ für Kreativität
KUZ Hanau präsentiert Fotografien
Ein „Freihafen“ für Kreativität
Hanau – Mit Konzertfotografien von Philipp Gerbig, Sascha Klacke und Tim Lachmuth sind am Sonntag die neuen Räumlichkeiten des „KUZ Hanau“ im Gebäudekomplex Hafentor offiziell eröffnet worden. Von Dieter Kögel
Getauft wurden die neuen Räumlichkeiten vom Verein auf den vielsagenden Namen „Freihafen“. Und der soll vor allem zum neuen Ausstellungsraum für Künstler aller Art werden, wie KUZ-Vorsitzende Andrea Fliegl bei der sehr gut besuchten Vernissage erklärte.
Seit Jahren widmen sich die drei ambitionierten Fotografen der Dokumentation von Konzerten in und um Hanau. Egal ob in der Metzgerstraße, im Böckler-Haus, bei Lamboyfest, Bürgerfest, Musikernacht in Wilhelmsbad oder Konzerten außerhalb der Stadt. Musik und Musiker faszinieren die drei Fotokünstler, Lichteffekte auf der Bühne tun ein übriges dazu, um ganz besondere Stimmungen einzufangen. Aber vorwiegend sind es fast porträthafte Aufnahmen der Musiker, die den Sound erlebbar machen. Emotionale Momente, in denen die Musiker in ihrem Metier aufgehen. In großformatigen Fotodrucken an den Wänden oder in kleinteiligen Dokumentationen an den Pinwänden.
Bis zum 4. März dauert die Ausstellung „See the Sound“ im „Freihafen“ des KUZ Hanau. „Diese Bilder berühren uns“, findet Wolfgang Kischel, zuständig für soziokulturellen Belange in der Stadt. In den Fotos verbinde sich Musik mit den dazugehörigen Emotionen.
Für Besucher geöffnet ist der Raum dienstags von 19 bis 22 Uhr, freitags von 18 Uhr bis 21 Uhr und sonntags von 15 Uhr bis 18 Uhr. Und der „Freihafen“, er wird auch künftig nur den Ausstellungen vorbehalten bleiben, sagte die neue KUZ-Vorsitzende Andrea Fliegl bei der Vernissage am Sonntag.
Die nächste folgt bereits im März, findet im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus statt und trägt den Titel „Von Menschen, Ängsten und Hoffnungen.“ Mit Objekten, Texten und Installationen greift der Künstler Christoph Goy, selbst als Flüchtlingshelfer in Bruchköbel tätig und nahe am Thema, die Situation der hier angekommen Menschen auf. Er will aber keine Antworten liefern, sondern mit seiner Kunst zu Gesprächen und zum Nachdenken anregen.
Im Dezember 2015 verteilte Goy Plastiktüten an deutsche Bürger verschiedenen Alters mit der Auflage, alles hineinzupacken, was für eine schnelle Flucht benötigt wird. Das „Tüte to go“-Projekt wurde zu einer viel beachteten Ausstellung gefasst.
Der „Freihafen“ des KUZ Hanau ist offen für weitere Ideen, die im weiteren Verlauf des Jahres in neue Ausstellungsprojekte münden können, sagt Lucas Schobert vom KUZ. Denkbar sei es durchaus auch, die Grünflächen vor dem Hafentor als Ausstellungsfläche mit in die Überlegungen einzubeziehen.
Ansatzweise war dies auch bereits am Sonntag der Fall, als vor dem Hafentor im Rahmen eines kleinen „Wintermarkts“ in Pavillons einiges zu sehen war. Comic-Künstler Rautie hatte seine Kollektion ausgestellt, Frank Ludwig fertigte mit seiner Manufaktur „Upcycring“ Schmuck an, die „Art Box“ war mit ihren Arbeiten vertreten und am Stand der „Foodsharing“- Gruppe wurde über die Möglichkeiten informiert, wie vermieden werden kann, das einwandfreie Nahrungsmittel im Müll landen.
Ein großes Thema, das das Hanauer KUZ im „Freihafen“ zusammen mit der Gruppe in diesem Jahr auch noch gerne aufgreifen und intensiver bearbeiten möchte. „Dies Art von Kultur hat in Hanau ihren Platz,“ versicherte Hildegard Geberth, stellvertretende Ortsvorsteherin des Ortsbeirates Hanau-Innenstadt, beim Besuch im Hafentor.
Op-Online.de (06.02.17) Ein „Freihafen“ für Kreativität